Werkbrief
Aus zwei mach eins
Am 29. Februar 2024 haben sich die Ortsgruppen Aargau und Basel an der gemeinsamen Gründungsversammlung in Rheinfelden zur neuen Sektion Nordwestschweiz zusammengeschlossen. Nachfolgend ein Blick auf den Tag.

Zwei Ortsgruppen, zwei ordentliche Mitgliederversammlungen, zwei Räume – und ein besonderes Datum: der 29. Februar 2024. Ein Tag, der es ermöglicht, Aussergewöhnliches zu vollbringen, nämlich einen Zusammenschluss.
Zur Gründungsversammlung treffen sich die Mitglieder der Ortgruppen Aargau und Basel im Hotel Schützen in Rheinfelden, wo im Obergeschoss ein Korridor zwei Seminarräume voneinander trennt. Links, im Verandazimmer, tagt die Mitgliederversammlung der bisherigen Ortsgruppe Aargau, während sich im Erkerzimmer gegenüber die Ortsgruppe Basel zu ihrer voraussichtlich ebenfalls letzten Mitgliederversammlung in diesem Rahmen berät.
Der Korridor führt auf eine prunkvolle Terrasse, wo die SWB-Mitglieder und Gäste aus Basel und Aargau im Anschluss an die beiden Versammlungen auf die neue Sektion anstossen und gemeinsame Pläne schmieden wollen.
Eine Fusion oder besser gesagt, die Gründung einer neuen Ortsgruppe war schon seit längerem Gesprächsthema, und die Vorstände beider Ortsgruppen haben sich einzeln und bilateral im Vorfeld intensiv zu diesem Thema beraten. In ausserordentlichen Mitgliederversammlungen im Spätsommer 2023 wurde jeweils intern über den Zusammenschluss der beiden Ortsgruppen abgestimmt.
Über die Kantonsgrenzen hinauszublicken, regional zu denken und sowohl Stadt als auch Land gleichermassen zu berücksichtigen, war für die Mitglieder der Ortsgruppe Aargau aufgrund der mäandernden Kantonsgrenze schon immer selbstverständlich. Basel hingegen tat sich ursprünglich schwer damit, vom urbanen Metropolitanraum abzuweichen. Gerade in den urbanen und kulturellen Zentren, wo es bereits ein Überangebot gibt, muss ein kultureller Verein sich behaupten, um sich der Gunst seiner Mitglieder gewiss zu sein. In der Region Nordwestschweiz steckt viel Potenzial, um diese Vielschichtigkeit gemeinsam zu erkunden.
Die Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Basel zeigt sich als informelles Treffen der engsten Vertrauten aus Vorstand und Mitgliedern. Bei neun Personen ist das Gespräch untereinander unvermeidlich, und Entscheidungen werden mit Handschlag besiegelt. Bei der Ortsgruppe Aargau hingegen ist der Raum aufgrund der etwa 25 Teilnehmenden konferenzartig bestuhlt; der Vorstand nimmt auf einer Bühne Platz. Beide Ortsgruppen arbeiten ihre regulären Tagesordnungspunkte ab, bevor sie über den Entwurf der zukünftigen Statuten, den Fusionsvertrag und somit auch über die Gründung der Sektion Nordwestschweiz abstimmen. Die vereinsrechtlichen Anpassungen wurden von einer unabhängigen Beratungsstelle geprüft und bestätigt. In der herkömmlichen Zusammensetzung der betroffenen Ortsgruppen wird eine letzte Diskussion gemeinsam geführt.
Bevor es zur Abstimmung kommt, werden Gedanken zum Einzugsgebiet der Sektion Nordwestschweiz, zur politischen Wirksamkeit einer wachsenden Gruppe sowie zu den Erwartungen an die neue Sektion nochmals ausführlich erläutert. Nach letzten Ermahnungen wird abgestimmt: Jede Stimme hat eine prägende Auswirkung, denn um die Gründung der neuen Sektion zu beschliessen, ist eine Dreiviertelsmehrheit der anwesenden Stimmberechtigten erforderlich.
Im Erkerzimmer steht das Ergebnis schnell fest: «angenommen mit einer Enthaltung», so stimmt die Ortsgruppe Basel ab. Kurz darauf beschliesst auch die Ortsgruppe Aargau einstimmig die Gründung der neuen Sektion Nordwestschweiz.
Zukünftige Veranstaltungen der neuen Sektion Nordwestschweiz wurden als Bekenntnis und aus der Ideensammlung der beiden ehemaligen Ortsgruppen skizziert.