Werkbrief
Raum und Form
Gestaltung entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie entwickelt sich im Austausch, im Dialog zwischen Disziplinen, zwischen Menschen, Institutionen und Produktionszusammenhängen. Genau hier setzt der Werkbund an: als Plattform und Netzwerk innerhalb des zeitgenössischen Schaffens.
Im Umfeld von Formaten wie den Zurich Design Weeks wird dieses Engagement besonders sichtbar. Der Werkbund nutzt diese Momente mit Veranstaltungen, um auf Positionen aufmerksam zu machen, die Gestaltung nicht nur als Ergebnis, sondern als Prozess verstehen.
Ein Beispiel dafür ist die Arbeit von Christophe Marchand, Designer und langjähriges Werkbundmitglied, und seine Plattform 4ida – for interiors, design and architecture. Nicht als klassisches Produktlabel gedacht, sondern als vermittelnde Struktur, bewegt sich 4ida zwischen Idee und Umsetzung, zwischen Entwurf, Material, Industrie und Nutzung.
4ida ist eine Beispiel für zeitgenössische Designansätze und ein Ort, wo Produkte, Räume und Konzepte entstehen. Die Projekte entstehen im Austausch mit Herstellern, Planenden und Nutzer:innen. Die gestalterische Haltung von Marchand steht in einer Linie mit historischen Referenzen wie Gio Ponti oder Andreas Christen – Persönlichkeiten, die Gestaltung stets als Bestandteil der Gesellschaft verstanden haben. Pontis Offenheit zwischen Kunst, Architektur und Design sowie Christens präzise, materialgerechte Reduktion finden in zeitgenössischen Projekten neue Resonanz.