Werkbund | Prix du Werk 2025

«Vorfeld / Freitagspielplatz» ist die Schaffung eines innovativen Freiraums mitten in einem Quartier, das in den nächsten 10–20 Jahren entstehen wird.
Dabei überzeugt das Zusammenspiel der unterschiedlichen Konzept-, Planungs-, Denk- und Handlungsebenen:

Die übergeordnete Planung der Landschaftsarchitekten raderschallpartner ag, die mit dem Masterplan ein solides und gestalterisches Rahmenkonzept bereitstellen, das diesen Ort zu einer Keimzelle des Parks werden lässt.
Die Quartier-Initiative «Trägerverein Vorfeld», welche verschiedene Akteure zusammennimmt und mit enormer Freude, Energie und Improvisation aus einem Stück Wiese das bereits in Holligen erfolgreich erprobte Konzept des lernenden Parks weitererzaehlt.
Die städtische Verwaltung Stadtgruen Bern, welche das Konzept des lernenden Parks entwickelt hat und vorausschauend die Konzepte, Prozesse und Instrumente der Gesamtentwicklung konzipiert und den Aneignungsprozess sanft in nachhaltige Bahnen lenkt. Weiterhin finanziert Stadtgruen Bern auch den Entstehungsprozess und koordiniert die Schnittstellen zu sämtlichen Stakeholdern.

Entstanden ist aus einem Stück Wiese ein lebendig sich entwickelnder Freiraum für die umliegenden Quartiere mit viel Innovationskraft und praxisorientierter, andauernder Partizipation. Die Veränderungen und Verfestigungen der nutzungsspezifischen Interventionen geschehen aus der Nutzung selber heraus, das Tun der Menschen allen Alters im Vorpark ist die Grundlage der gestalterischen Interventionen.

Dieser Freiraum bringt Menschen unterschiedlicher Hintergruende zusammen und ist ein Ort des Austauschs. Die positive Resonanz der Bevölkerung und die aktive Nutzung zeugen vom Erfolg des Prozesses und dem Potenzial der partnerschaftlichen Herangehensweise.
Dieser lebendige, öffentliche Raum schafft es vorbildlich, die Vorteile der lernenden Nutzung mit dem Weitblick der Planung zu verschraenken und hat damit die Jury überzeugt.

Die Jury nimmt dieses Projekt mit grosser Überzeugung in die Shortlist der zehn besten Beiträge zum Werkpreis 2025 auf.

Eingereicht von: Trägerverein Vorfeld Viererfeld, auf Basis des durch Stadtgrün Bern lancierten Vorparks

— Sieben Eingriffe in Monte – Castel San Pietro TI

Für die Aufwertung des Tessiner Dorfes Monte hat das StudioSer einen interdisziplinären, forschenden und dialogischen Entwurfsprozess gewählt. Verschiedene Perspektiven wurden in den Planungsprozess integriert: Architektur, Sozialwissenschaften, Ethnografie und Alltagswissen der Dorfbewohnerinnen. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den älteren und jüngeren Bewohnerinnen sowie lokalen Akteurinnen äusserte sich in einem tiefgehenden Prozess des Zuhörens und Verstehens. Entstanden ist daraus entstand eine Umsetzungs-Grundlage, die nicht nur auf baulicher, sondern auch auf gesellschaftlicher Ebene transdisziplinär verankert ist. Dieses Vorgehen führte zu Lösungen, die im Alltag bestehen und von der Bevölkerung getragen werden.

Das Projekt «Sieben Eingriffe in Monte» überzeugt durch eine stille, aber eindringliche gestalterische Sprache. Die sieben punktuellen Interventionen – vom Dorfbrunnen über Plätze bis zu Wegen und Geländern – zeichnen sich durch hohe handwerkliche Sorgfalt, kontextuelle Sensibilität und materielle Qualität aus. Es handelt sich um eine Gestaltung, die sich nicht aufdrängt, sondern die bestehende Atmosphäre stärkt, Spuren respektiert und neue Bedeutungen vorschlägt. Die verwendeten Materialien sind kulturell verankert, die Formen präzise und funktional.

Partizipation ist zentrales Prinzip dieses Projekts. Zahlreiche Gespräche mit den Bewohnerinnen von Monte bildeten die Grundlage für die Analyse und Entwicklung der sieben Interventionen. Die Nutzerinnen wurden ernst genommen – ihre Erfahrungen, Assoziationen und Erinnerungen bildeten die Matrix der gestalterischen Entscheidungen. Die Interventionen fördern Begegnungen zwischen Generationen, verbessern die Zugänglichkeit und schaffen neue soziale Räume in einem ländlichen, von demografischem Wandel betroffenen Kontext. Besonders eindrücklich ist das Beispiel des Handlaufs, der gleichzeitig als Unterstützung für ältere Menschen und als Spielgerät für Kinder dient – ein einfaches, aber zutiefst wirkungsvolles Detail.

«Sieben Eingriffe in Monte» leistet einen bedeutsamen Beitrag zur aktuellen Debatte um den öffentlichen Raum in peripheren Regionen. In einer Zeit, in der ländliche Räume unter Entvölkerung und Marginalisierung leiden, zeigt dieses Projekt, wie man mit feinen, intelligenten Mitteln Lebensqualität erhöhen und soziale Netze stärken kann. Die Gestaltung tritt in den Dienst der Gemeinschaft, ohne sich anzubiedern, stärkt die lokale Identität und eröffnet Perspektiven für andere Gemeinden mit ähnlichen Herausforderungen.

Die Innovation dieses Projekts liegt in der Haltung, nicht im Spektakel. «Sieben Eingriffe in Monte» ist ein leises Meisterwerk. Es verbindet gestalterische Qualität mit sozialem Engagement, bringt Menschen in Beziehung und zeigt, wie durch behutsame Eingriffe grosse Wirkung erzielt werden kann. Die Jury nimmt dieses Projekt mit grosser Überzeugung in die Shortlist der zehn besten Beiträge zum Prix Werk 2025 auf.

studioser vereint seit 2019 die Ideen von Rina Rolli und Tiziano Schürch in Projekten, die sich von der Nord- bis zur Südseite der Alpen erstrecken. Mit Sitz in Zürich und Lugano erforschen sie in ihrer Arbeit die Möglichkeiten von Architektur, die als eine Sache der Begegnung konzipiert ist. Ob es sich dabei um Begegnungen von Materialien, Zeit oder Menschen handelt, im Zentrum ihrer Untersuchungen steht immer das Bestreben, das Wesen und die Einzigartigkeit eines Ortes, seiner Gemeinschaft und seiner Geschichte zu enthüllen und zu feiern. Bei ihren Projekten bildet die Erforschung des sozialen und historischen Kontextes eines Ortes die Grundlage für jeden Vorschlag. Durch zahlreiche Interviews mit den EinwohnerInnen gelingt es ihnen, einen tiefgreifenden Dialog mit der lokalen Gemeinschaft zu führen. Indem sie vom ethnografischen Hintergrund eines Ortes lernen, können sie Hinweise aus der Vergangenheit finden und in neu definierte Merkmale umwandeln. So gelingt es punktuelle Interventionen zu schaffen, die die Besonderheit eines Ortes widerspiegeln und zwischen dem städtischen Maßstab und dem kleinsten Detail vermitteln.

Fotografie: Federico Farinatti

— Revitalisation de l’Aire – Genève GE

Ce projet est le fruit d’une collaboration interdisciplinaire d’envergure, réunissant architectes, paysagistes, biologistes, ingénieur·e·s, artistes et représentant·e·s de l’administration. Dès le départ, l’objectif ne fut pas seulement de réaménager techniquement une rivière, mais de créer un espace vivant, porté collectivement.

Issu d’un dialogue étroit avec les communes et les usager·ère·s, le projet s’est construit de manière participative. Un groupe de travail réunissant population, agriculteur·rice·s, écologistes et autorités a accompagné la réalisation progressive, contribuant activement aux décisions sur l’accessibilité, les équipements ou la configuration du nouvel espace public. Les éléments construits sont pensés de manière inclusive, robustes et accueillants. Ils offrent des lieux de pause, de rencontre et de détente – pour les enfants, les promeneur·se·s, les familles, les individus ou les classes d’école.

Avec une sensibilité paysagère et une grande rigueur formelle, un nouveau lit fluvial a vu le jour – fonctionnel d’un point de vue hydrologique, mais aussi saisissant sur le plan esthétique et atmosphérique. La rivière retrouve une liberté d’expression. Les structures de terrain en forme de losanges ne constituent qu’un point de départ à une évolution naturelle, destinée à se transformer avec le temps. La technique n’est pas dissimulée : elle est esthétisée. Le contraste entre l’ancien canal linéaire et le cours d’eau libéré, la mise en scène des traces et des métamorphoses, font de ce projet une expérimentation spatiale à l’échelle territoriale.

Les matériaux utilisés – bois, béton, terre et eau – allient sensualité et fonctionnalité. Le nouvel espace public, avec ses passerelles, bancs et plateformes, se distingue par une composition spatiale de grande qualité.

La Revitalisation de l’Aire incarne une réponse exemplaire aux défis contemporains : changement climatique, érosion de la biodiversité, concurrence pour l’espace et éloignement du monde naturel.
Monumental et pourtant empreint de délicatesse, ce projet conjugue urbanisme, écologie et culture. La création d’un espace public dans un contexte rural offre, selon le jury, un modèle inspirant pour une nouvelle harmonie entre ville, agriculture et nature.

Le jury inscrit ce projet d’exception, avec une profonde conviction, dans la shortlist des dix meilleures contributions au Prix Werk 2025.

Groupement Superpositions

Le projet de revitalisation de l’Aire été conçu par le groupement Superpositions. La constitution dans le cadre d’un projet de renaturation d’un cours d’eau d’une équipe pluridisciplinaire de mandataires constituée d’architectes, d’architectes-paysagistes, de biologistes, d’ingénieurs civils, d’ingénieurs hydrauliciens et d’ingénieurs ruraux a permis de mener une réflexion riche et d’apporter une réponse appropriée au regard de la complexité du contexte. Cette confrontation des diverses expériences a permis d’aboutir à un résultat innovant en matière de revitalisation des cours d’eau ainsi qu’à la création d’un véritable espace public rural.

Architectes :
Georges Descombes et atelier adr
Genève

Ingénieur hydraulicien :
B+C Ingénieurs SA

Ingénieur civil :
ZS Ingénieurs civils SA

Biologie appliquée:
Biotec SA

— Promenades Lumières im Limmattal – Zürich bis Baden ZH AG

Das Projekt «Promenades Lumières» verfolgt keinen klassischen baulichen Gestaltungsansatz, sondern erweitert auf überzeugende Weise das Verständnis von öffentlichem Raum und Gestaltung im öffentlichen Raum – insbesondere bei Nacht.
Lichtverschmutzung, Energieverbrauch, Verlust des Nachthimmels, gestörte Ökosysteme – das Thema Licht betrifft zentrale Fragen der Nachhaltigkeit, Gesundheit und Stadtqualität. «Promenades Lumières» greift diese Fragen präzise auf und macht sie durch konkretes Erleben im Alltag verständlich. Das Projekt stärkt die demokratische Teilhabe am Diskurs über Gestaltung und Umweltverträglichkeit. Es rückt den oft vernachlässigten nächtlichen Stadtraum ins Zentrum und vermittelt, dass Baukultur nicht mit der Sonne schlafen geht.
Die Spaziergänge erschliessen bestehende Stadt- und Naturräume durch bewusste Wahrnehmung von Licht und Dunkelheit. Dabei wird Licht nicht nur als technisches Mittel, sondern als gestalterisches und atmosphärisches Instrument erfahrbar gemacht. Die Kombination aus räumlicher Inszenierung, temporärer Lichtintervention (z. B. Ausschalten der Beleuchtung) und diskursiver Begleitung ist von hoher konzeptioneller Qualität und offenbart die ästhetische Dimension der nächtlichen Stadt auf neue Weise.
«Promenades Lumières» ist ein Projekt, das für interdisziplinäre Kooperation steht. Lichtplaner:innen, Architekt:innen, Designer:innen, Umweltschützer:innen und Verwaltungsvertreter:innen arbeiten zusammen, um ein komplexes Thema – Licht im öffentlichen Raum – zugänglich zu machen. Das Team bringt sowohl technische als auch künstlerische, ökologische und gesellschaftliche Perspektiven ein. Besonders wertvoll ist die Kooperation mit Behörden und die begleitete Wissensvermittlung vor Ort. Die Spaziergänge werden gemeinsam konzipiert und moderiert – ein beispielhaft dialogisches Format.
Das Projekt lebt von der aktiven Teilnahme der Bevölkerung: Bürger:innen, Gewerbetreibende, Studierende, Planer:innen und Verwaltungsangestellte nehmen gemeinsam an den nächtlichen Spaziergängen teil. Die Spaziergänge sind niedrigschwellig, zugänglich und einladend. Sie sensibilisieren nicht belehrend, sondern durch sinnliche Erfahrung und gemeinsamen Austausch.
«Promenades Lumières» schafft eine seltene Verbindung aus Stille und Erkenntnis. Wer teilnimmt, sieht die Stadt danach mit anderen Augen – nicht nur nachts. «Promenades Lumières» ist ein leises, aber starkes Projekt.
Die Jury würdigt den innovativen Beitrag zur Baukultur bei Nacht und nimmt das Projekt mit Überzeugung in die Shortlist der zehn besten Beiträge zum Werkpreis 2025 auf.

Projektinitiantin: Sophia Berdelis, dipl. Architektin ETH

Mitwirkende: Roland Bodenmann, Vorstand Dark Sky, Lichtplaner und Kaori Kuwabara, Lichtdesignerin SLG, CAS ZHAW

— Kreisflohmi – Zürich ZH

Dieses Projekt ist in seinem Kern partizipativ. Es lädt zur niederschwelligen Mitwirkung ein, ohne dass technische Vorkenntnisse, finanzielle Mittel oder spezielle Kontakte nötig wären. Jeder kann mitmachen, einfach indem er seine Tür öffnet. So entstehen neue soziale Kontakte, unerwartete Gespräche und ein gelebter Austausch. Gleichzeitig wird die Schwelle zwischen Privatheit und Öffentlichkeit kreativ verhandelt: Der Hinterhof wird zur Begegnungszone, das Wohnzimmer zur Verkaufsfläche, das Trottoir zur Nachbarschaftsbühne. Der Kreisflohmi macht Partizipation nicht nur möglich – er lebt sie.

Gerade weil der Kreisflohmi auf den ersten Blick keine klassische Gestaltung im Sinne baulich-architektonischer oder landschaftsplanerischer Qualität aufweist, überzeugt das Projekt durch seine soziale Gestaltungskraft. Die kontextuelle kommunikative Verknüpfung der zahlreichen privaten Orte – von Garagen über Innenhöfe bis zu Dachterrassen – zu einem als Ganzem erlebten Flohmi verleiht dem Stadtraum eine neue, temporäre Textur. Die Jury würdigt die konzeptuelle Gestaltungskraft und die implizite Aufwertung des urbanen Raums durch partizipative Aneignung.

Der Kreisflohmi wird zu einer sozialen Infrastruktur, die partizipative Stadtentwicklung in ihrer elementarsten Form praktiziert. Architektur, Stadtplanung, digitale Medien, Nachbarschaftsarbeit und Nachhaltigkeit greifen hier selbstverständlich ineinander und schaffen einen zusammenhängend erlebten öffentlichen Raum.

Der Kreisflohmi ist ein unkonventionelles, aber höchst originelles Format der Stadtaneignung. Seine Stärke liegt in der Einfachheit und Offenheit: Er wird deklariert und damit erlebbar und gelebt. Der Kreisflohmi löst bei vielen ein Lächelnaus – weil er vertraute Orte in neuem Licht erscheinen lässt, weil er Unbekannte zusammenbringt, weil er die Stadt spielerisch öffnet.

Die Jury war begeistert von der Leichtigkeit und sozialen Wirksamkeit dieser Initiative und nimmt den Kreisflohmi mit Überzeugung in die Shortlist der zehn besten Beiträge zum Werkpreis 2025 auf.

Verein raumwerk
Lena Aurea Schneider, Architektin MSc ETH SIA
Stadt Zürich

— Plage des Eaux-Vives et Réaménagement du Quai de Cologny – Genève, zone riveraine entre Eaux-Vives et Cologny

Deux projets voisins situés sur les rives genevoises – la Plage des Eaux-Vives et le réaménagement du Quai de Cologny – explorent, chacun à sa manière, le dialogue entre espace public et eau. Ils se distinguent tous deux par leur ambition, leur apport sociétal et leur qualité esthétique. Ensemble, ils contribuent de manière remarquable à la métamorphose du littoral lémanique en un espace public ouvert, varié et poétique. Cette complémentarité a conduit le jury à les inscrire conjointement sur la shortlist du Prix Werk 2025.

La Plage des Eaux-Vives séduit par l’intégration subtile du paysage : plage de galets, platelages en bois, zones de rive végétalisées, mobilier soigné – un ensemble à la fois fonctionnel et sensible. Le Quai de Cologny s’exprime dans une langue formelle épurée, faite de pierre et de bois, culminant dans une plateforme de baignade circulaire emblématique – une « dune en bois » à la matérialité noble et à la présence sculpturale saisissante. Ces deux interventions transforment le cadre naturel en paysages d’expérience empreints de poésie.

Leur réalisation repose sur un travail collaboratif étroit entre architectes, ingénieur·e·s, spécialistes de l’environnement, urbanistes et institutions publiques. Élaborés sur plusieurs années, les projets intègrent exigences écologiques (renaturation, qualité de l’eau) et considérations sociales (accès universel, sécurité, diversité des usages). La concertation avec la société civile – notamment avec Pro Vélo ou HAU (Handicap Architecture Urbanisme) – a enrichi les projets d’une profondeur particulière.

Ces réalisations incarnent une approche exemplaire de l’aménagement du territoire face aux enjeux du changement climatique, de l’urbanisation et des mutations sociales. Elles créent des lieux de détente et de rencontre, renforcent la valeur écologique du littoral et favorisent une culture urbaine inclusive et durable. Entièrement accessibles, non marchandisés et intégrés avec finesse dans le tissu urbain, ces espaces témoignent d’une vision de la ville centrée sur le bien commun et la qualité de vie.

Le jury a été touché par la force atmosphérique, l’évidence et la charge émotionnelle que dégagent ces lieux – véritables expressions d’une nouvelle relation entre ville et eau.

En les inscrivant ensemble sur la shortlist du Prix Werk 2025, le jury honore deux projets qui, bien que portés par des auteurs différents, forment une œuvre cohérente et puissante de culture de l’espace public.

Réaménagement du Quai de Cologny:
ADAo Architectes Sàrl
11, Clos-de-la-Fonderie
1227 Carouge – Schweiz

Plage des Eaux-Vives:
Mandataires :
Groupement ADR/EDMS : Atelier Descombes Rampini SA, architectes, Genève et edms SA, ingénieurs civils, Petit-Lancy

Sous-traitants :
Géotechnicien : Karakas & Français SA, Petit-Lancy
Géomètre : Adrien Küpfer SA, Genève
Ingénieur environnement : Viridis sàrl, Petit-Lancy
Ingénieur sécurité et gestion des matériaux : Ecoservices SA, Carouge
Ingénieur sanitaire : Frédy Margairaz, Genève
Ingénieur électricité : Zanetti ingénieurs conseils, Petit-Lancy
Ingénieur mobilité : Citec SA, Les Acacias
Ingénieur agronome : Acade sàrl, Petit-Lancy
Dendrologue : Robert Perroulaz, Genève

— mein Baum dein Baum – Basel BS

Das Projekt reagiert direkt auf eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit: die Klimaanpassung urbaner Räume. In Zeiten zunehmender Hitzewellen, Flächenversiegelung und sozialer Entfremdung setzt mein Baum dein Baum auf eine pragmatische und gleichzeitig poetische Antwort: Bäume. Der Ansatz von mein Baum dein Baum ist ebenso simpel wie radikal: den kaum beachteten Raum der Vorgärten als öffentlich wirksame Ressource zu aktivieren. Das gezielte Framing des Vorgartens als «POPS» (Privately Owned Public Space) ist konzeptionell stark. So entsteht ein städtebauliches Narrativ, das in der Schweiz und darüber hinaus als Modell dient.

Bäume kühlen, reinigen die Luft, stärken die Biodiversität und schaffen Identität. Und sie tun dies dort, wo öffentlicher Raum sonst keinen Platz bietet – im Schwellenraum zwischen öffentlich und privat. Besonders bemerkenswert ist, wie mBdB strukturelle Hindernisse (z. B. Platzkonkurrenz im Strassenraum) elegant umgeht und mit einfachen Mitteln eine grosse Wirkung erzielt.

mein Baum dein Baum beeindruckt durch eine besondere Form der Gestaltung: Nicht durch temporäre Installationen oder gebaute Infrastrukturen, sondern durch das gezielte Pflanzen von Bäumen in privaten Vorgärten wird öffentlicher und halböffentlicher Raum miteinander verbunden und aufgewertet. Die hohe gestalterische Qualität liegt in dezentral ausgeführten und übergeordnet gedachten strategischen Eingriffen, die sich über Jahre hinweg zu einer kollektiven grünen Struktur im Stadtbild verdichten.
Das Projekt basiert auf einer engen Zusammenarbeit von Landschaftsarchitektinnen, einer Architektin und einem Gärtner – ein Team mit hoher Fachkompetenz, das in seiner Zusammensetzung für Stadtentwicklung steht. Zusätzlich arbeitet der Verein mit Quartiervereinen, Schulklassen, Umweltinitiativen, Sponsoren, städtischen Ämtern und den Medien zusammen. Diese Vielschichtigkeit trägt dazu bei, dass mBdB nicht nur Bäume pflanzt, sondern ein ganzes Unterstützungsnetz für urbane Begrünung aufbaut. Die Leistung besteht gerade darin, dass hier nicht nur interdisziplinär geplant, sondern auch gesellschaftlich vernetzt und umgesetzt wird.

mein Baum dein Baum ist ein Paradebeispiel für nutzergetriebene Transformation. Die Eigentümer:innen der Vorgärten werden individuell beraten, begleitet und in Entscheidungsprozesse einbezogen. Die Auswahl der Baumarten, abgestimmt auf Standort, Klimaresilienz und ästhetische Wirkung, geschieht im Zusammenwirken mit den Grundeigentümern. Jeder Baum ist ein kleines, lebendiges Gestaltungselement, das sich zu einer umfassenden Stadtvision fügt.
Die Bilder, Geschichten und Zahlen sprechen eine klare Sprache: Fast 150 Bäume in zwei Jahren, mit jeder Pflanzung ein Gespräch, eine Umdeutung, eine neue Verbindung. mein Baum dein Baum berührt emotional, überzeugt rational und inspiriert politisch. Die Jury nimmt dieses Projekt mit grosser Überzeugung in die Shortlist der zehn besten Beiträge zum Werkpreis 2025 auf.

mein Baum dein Baum

einreichende Personen:
Emma Thomas
Amanda Frantzen
Sara Ellenberger Vaner
Caspar Kerdijk

Ortschaft, Lage des Projektes:
Vorgärten, Basel-Stadt

— Grossflächige Begegnungszone Hochfeld – Bern BE

Im dichten Wohnquartier Länggasse, das unter Freiraummangel leidet, stellt die temporäre Umnutzung eines Strassenabschnitts einen echten Gewinn für das Zusammenleben dar.
Mit einfachsten Mitteln und ausgehend von der Initiative von Nachbar:innen und Gewerbetreibenden wird auf zentrale Herausforderungen des städtischen Raums reagiert: Der temporäre Platz Mittelstrasse schafft Begegnungsmöglichkeiten, erhöht die Aufenthaltsqualität, unterstützt eine nachhaltige Mobilitätskultur und schafft einen funktionierenden, wenn auch temporär aktiven, öffentlichen Raum. Besonders bedeutend ist, dass die temporäre Massnahme als Katalysator für dauerhafte Verbesserungen (z. B. neue Pocketparks, Entsiegelungen, Rückbau von Strassenflächen) fungiert. Damit hat sie weit über den Anlass hinaus Wirkung entfaltet.

Das Projekt «Temporärer Platz Mittelstrasse» beeindruckt durch sein schlichtes und wirksames Konzept. Die temporäre Sperrung eines Strassenabschnitts wird nicht als reine Verkehrsmassnahme verstanden, sondern als bewusste städtebauliche und landschaftsarchitektonische Intervention. Die Transformation erfolgt mit minimalen baulichen Mitteln – durch Sitzgelegenheiten, Begrünungselemente und mobile Ausstattung –, wirkt aber atmosphärisch stark. Diese Low-Tech-Umsetzung beweist, dass öffentlicher Raum auch ohne dauerhafte bauliche Eingriffe entstehen kann.

Das Projekt ist das Ergebnis einer breiten Zusammenarbeit zwischen verschiedenen städtischen Ämtern, Fachplaner:innen, Schulen, Elternvertretungen, Polizei und Gleichstellungsakteur:innen. Die kontinuierlich begleitete und verfeinerte Entwicklung zeugt von einem eingespielten Netzwerk zwischen Verwaltung, Planung und Zivilgesellschaft. Besonders hervorzuheben ist, dass die Massnahme aus einem übergeordneten Konzept («GBZ Hochfeld») hervorgegangen ist und sich iterativ weiterentwickelt hat. Durch die Einbindung unterschiedlichster Akteur:innen konnten auch soziale, sicherheitstechnische und ökologische Aspekte ganzheitlich berücksichtigt werden.

Die temporäre Sperrung der Mittelstrasse wurde aus dem Quartier heraus angestossen, in einem partizipativen Prozess abgestimmt und hat sich inzwischen als fester Bestandteil des Stadtteils etabliert. Die starke Nutzung durch Anwohnende, insbesondere Kinder, Familien und ältere Menschen, belegt Bedarf, Bedürfnis und Wirkung. Es ist kein aufsehenerregendes Spektakel, sondern eine ruhige, aber kraftvolle Geste im Stadtraum. Gerade in seiner Bescheidenheit entfaltet es eine grosse Wirkung: Es verändert die Atmosphäre des Quartiers, schafft Nähe und Identität.

Die Jury zeigt sich begeistert von der Direktheit und Alltagstauglichkeit dieses innovativen Ansatzes
und nimmt diese Initiative mit Überzeugung in die Shortlist der besten zehn Beiträge zum «Werkpreis 2025» auf.

Standort: Hochfeld, 3012 Bern

Bauherrschaft: Einwohnergemeinde der Stadt Bern, Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, Verkehrsplanung

Landschaftsarchitektur: Hänggi Basler Landschaftsarchitektur GmbH

Fachplanung & Spezialisten,Verkehrsplanung: Emch Berger AG (heute Viatron AG)

Begleitgruppe: Quartierkommission, Schulamt, Elternrat, Police Bern, BeHi-Gleichstellung

— Assainissement et réaménagement de la cour du Cycle d’Orientation et du Collège du Sud à Bulle – Bulle FR

Le projet répond à plusieurs défis actuels de l’espace public : il crée des zones de rencontre sociale, améliore le microclimat et établit un échange productif entre l’art, la nature et le quotidien. La transformation fait d’une cour d’école auparavant purement fonctionnelle un lieu porteur d’identité, qui devient un centre vert et culturellement enrichi de l’établissement scolaire. En transformant un espace imperméabilisé en un paysage vivant, le projet contribue activement à la valorisation écologique et à la résilience sociale. À une époque où les îlots de chaleur urbains et la fragmentation sociale représentent de grands défis, ce projet constitue un exemple convaincant de revalorisation pertinente des espaces éducatifs publics.

La transformation d’un espace auparavant minéralisé et sujet à la chaleur en un environnement vivant, verdoyant et chargé artistiquement séduit par un aménagement calme, précis et réfléchi : la réhabilitation de la cour d’école renonce volontairement à toute nouvelle structure bâtie et se concentre sur les matériaux de sol, la végétation, le mobilier discrètement conçu et la sculpture intégrée de l’artiste Grégory Chapuisat.

L’utilisation du béton recyclé comme élément central témoigne d’un savoir-faire artisanal et d’un sens esthétique affirmé. La qualité du paysage est perceptible dans chaque recoin – un espace paysager rafraîchissant voit le jour, invitant à la détente tout en étant adapté au climat.

Un aspect essentiel de la qualité de ce projet réside dans la collaboration réussie entre diverses disciplines. Architectes, paysagistes, artistes et artisans ont travaillé dès le départ ensemble à la vision d’un espace ouvert, flexible dans son usage et fortement orienté vers les besoins des utilisateurs.

Avec ce projet, RBCH architectes réussit à conjuguer innovation écologique et originalité artistique. Il montre comment une simple réhabilitation de cour d’école peut devenir un espace public complexe, durable et artistiquement stimulant.

Le jury salue la qualité du design, l’exemple exemplaire de la synergie entre écologie et art, ainsi que l’amélioration durable de l’usage social. Le projet mérite pleinement de figurer parmi les dix meilleures contributions au Prix du Werk 2025.

Bâtiment :
Objet Cour du Cycle d’Orientation et du Collège du Sud de Bulle

Maître d’ouvrage :
Association des communes de la Gruyère pour l’école du cycle d’orientation et État de Fribourg, direction du développement territorial, des infrastructures, de la mobilité et de l’environnement (DIME), Service des bâtiments (Sbat)

Adresse :
Rue de la Léchère 40, 1630 Bulle

Travaux :
Assainissement et réaménagement de la cour du Cycle d’Orientation et du Collège du Sud

Calendrier :
Etude 2010 – 2018
Réalisation 2018 – 2020

Mandataires principaux :
Architecte / mandataire général : RBCH architectes SA, Bulle
Architecte paysagiste : MG Associés Sàrl, Vuissens
Artiste : Grégory Chapuisat
Ingénieur Civil : Gex&Dorthe Sàrl, Bulle
Ingénieur Electricité : Pro Inel SA, Givisiez
Éclairagiste : Lumière Electrique, Lausanne

Foto: Un lieu de vie et d’échanges © Antoine Vullioud

— Billboard, Feministisch-künstlerische Infrastruktur für Veränderung – Zürich ZH

Billboard ist ein Beispiel für ein durch Marketing aufgeladenes transdisziplinäres Projekt. Die Zusammenarbeit von Architektinnen, Künstlerinnen, Gerüstbauerinnen, Designerinnen, Aktivistinnen und Kuratorinnen schafft einen Auftritt, der sich an zahlreichen Künstlern und Künstlerinnen, die sich mit dem öffentlichen Raum auseinandergesetzt haben, orientiert.
Die Konstruktion aus Gerüstteilen bildet den gestalterischen Rahmen, der sich an herkömmliche Werbearchitektur anlehnt. Die reduzierte Gestaltung mit grossformatigen, typografisch gestalteten Lettern aus Sperrholz weckt Assoziationen zu herkömmlichen, historisch verankerten Werbeflächen. Diese Setzung erlaubt das Formulierenwechselnder Botschaften. In Kombination mit der gezielten Beleuchtung entsteht eine Intervention, die auch im Dunkeln wirksam bleibt und mit den visuellen Codes des urbanen Raums spielt.
Die Auswahl der Texte erfolgte durch eine von Frauen besetzte Jury, deren Mitglieder aus Kunst, Politik, Literatur und Performance stammen. Ergänzt wird diese durch Kooperationen mit ausschliesslich frauenspezifischen Organisationen wie dem Netzwerk Frau und SIA, Lares oder den Klimaseniorinnen.
Die Auswahl der Beiträge durch eine Jury und ihre Veröffentlichung auf dem BILLBOARD ermöglicht den Frauen, Teil des öffentlichen Diskurses zu werden. Die Texte bringen feministische und queere Perspektiven in den Alltag von hunderttausenden Pendlerinnen und Passantinnen im Herzen Zürichs. Sie machen unsichtbare Stimmen sichtbar, thematisieren Machtverhältnisse und Machtansprüche, Körperpolitik, Care-Arbeit oder strukturelle Ungleichheit. Darüber hinaus sind die monatlichen Veranstaltungen auf dem «Wilden Platz» ein Element des Projekts, bei dem die Inhalte im Dialog mit dem Publikum weiterverhandelt werden. Die Autorinnen werden aktiv einbezogen, der öffentliche Raum wird zum halböffentlichen Ort der kollektiven Auseinandersetzung.
BILLBOARD ist ein machtpolitisches wie gesellschaftliches Projekt, das ein weiteres Mal Ansprüche für die Nutzung des öffentlichen Raums für Interessensgruppen setzt. Es vereint Gestaltung und politische Haltung auf laute Weise. BILLBOARD entfaltet eine starke Wirkung. Es ist provozierend und herausfordernd – oft alles zugleich. Die räumliche Setzung in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs verleiht dem Projekt Gewicht und Reichweite.
Die Jury nimmt dieses Projekt in die Shortlist der zehn besten Beiträge zum Prix Werk 2025 auf.

PROJEKTTRÄGERSCHAFT
creatrices.ch

AKTUELLER VORSTAND DES VEREINS CRÉATRICES.CH:
Dominique Lorenz, Co-Präsidentin
Christina Schumacher, Co-Präsidentin
Tina Arndt
Sarah Bleuler
Simone Blum
Martina Hauser
Henriette Lutz
Nelly Pilz
Barbara Wiskemann

PROJEKTTEAM BILLBOARD
Tina Arndt, Simone Blum, Natalie Bringolf, Isabella Furler, Lena Hegger, Miyuki Inoue, Dominique Lorenz, Michèle Mambourg, Martyna Maniak-Hüsser, Anna Osterberg, Nelly Pilz, Yvonne Schneider, Simone Spillmann, Cornelia Staffelbach, Florence Willi, Barbara Wiskemann, Beatriz Würsch.

Das Projektteam funktioniert als offenes Kollektiv. Es ist jederzeit möglich, einzusteigen. Es ist nicht notwendig, Mitglied von créatrices.ch zu sein.

KOOPERATIONSPARTNER:INNEN
Partnerschaften für die Umsetzung des BILLBOARD-Projektes sind bis anhin:

NETZWERK FRAU UND SIA
Das Netzwerk Frau und SIA vertritt und vernetzt, es ist das Kom- petenzzentrum und die Denkwerkstatt für Genderfragen und Diversität des SIA. Wir begeistern Mädchen für technische Berufe, vernetzen berufstätige Frauen untereinander und vertreten ihre Interessen. Unsere Aktivitäten stehen allen SIA-Mitgliedern und Interessierten offen. Wir engagieren uns für einen Kulturwandel, d. h. für gleiche Chancen in Wirtschaft, Wissenschaft und Weiterbildung.

LARES LARES VEREIN FÜR GENDER- UND ALLTAGSGERECHTES PLANEN & BAUEN
Stellt die Bedürfnisse der NutzerInnen ins Zentrum. Die Nutzenden sind Frauen und Männer, Pensionierte und Jugendliche, Berufstätige und Menschen, die sich um ihre Familie kümmern, Auto- Velo- und RollstuhlfahrerInnen, Kinder und Erwachsene – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Lares ist ein Netzwerk, das sich für einen Kulturwandel im Planen und Bauen einsetzt. Bietet eine Plattform für alle, die sich für ganzheitliches, soziales und partizipatives Planen und Bauen interessieren und engagieren.

KLIMASENIORINNEN SCHWEIZ
SIe setzen sich für den Schutz unserer Grundrechte, sie engagieren sie sich für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlage für sich, ihre Enkelkinder und alle zukünftig Lebenden. Sie haben sich gegründet mit dem Ziel, die schweizerische Klimapolitik gerichtlich prüfen zu lassen. Auf ihre Klage urteilte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte am 9. April 2024 in einer Grundsatzentscheidung,

KAMBER GERÜSTE UND FIX GERÜSTBAU
Beide Firmen waren bereits beim créatrices-Projekt FrauMünsterhof 21 Kooperationspartner und Sponsoren und haben sichergestellt, dass der Gerüstbau sowohl sicherheitstechnisch als auch ästhetisch in höchster Qualität ausgeführt wurde. Seitdem besteht eine Freundschaft, die auch für das Projekt BILLBOARD gemeinsame Kräfte mobilisieren und den Verein créatrices.ch tatkräftig unterstützen wird.

— Ticket Pagoda – Fussballstadion La Tulière – Lausanne VD

«Ticket Pagoda» überzeugt durch seine präzise künstlerische und architektonische Gestaltung und meisterhafte Umsetzung. Die gestapelten Replika der mit dem Neubau des Stadions obsolet gewordenen Ticketcontainer – von regulär bis hin zum Puppenhausformat – erzeugen ein starkes, humorvolles und zugleich sorgfältig ausgeführtes Ensemble der Erinnerung. Die Formensprache bleibt nah am Original, die Proportionen sind verblüffend exakt übertragen. Das Ergebnis ist ein ikonisches Objekt im öffentlichen Raum, das inmitten eines funktionalen Umfelds – einem Fussballstadion – eine unerwartete Leichtigkeit und Poesie schafft.
Als Kunst-am-Bau-Projekt innerhalb eines städtebaulichen Kontextes zeigt «Ticket Pagoda» exemplarisch, wie künstlerische Eingriffe über rein ästhetische Aspekte hinaus wirksam werden können. Die dialogische Zusammenarbeit mit den Architekt:innen des Stadions, der Stadt Lausanne und den Betreiber:innen führt zu einer Integration der Skulptur in die funktionalen Abläufe dieses Hochfrequenzortes. Florian Graf agiert dabei bewusst interdisziplinär – als Architekt, Künstler und Raumgestalter – und nutzt dieses Spannungsfeld kreativ.
Obwohl diesem Projekt keine klassische Partizipation im Sinne einer Mitgestaltung durch Nutzer:innen zugrunde liegt, spricht es doch unmittelbar ein breites Publikum an: Stadionbesucher:innen, Passant:innen, Sportfans, Kinder. Die klare Lesbarkeit, die verspielte Dimension und der subtile Schalk der Skulptur machen sie zu einem Ort spontaner Begegnung, zum beliebten Fotomotiv und zum Einstiegspunkt für Gespräche über den Lauf der Zeit, Architektur, Massstäbe, Raumwahrnehmung und Funktion. «Ticket Pagoda» schafft ein demokratisches Kunstwerk, das sich dem Alltag nicht entzieht, sondern ihn reflektiert und bereichert.
Diese künstlerische Intervention macht deutlich, wie selbst unscheinbare, funktionale Orte im öffentlichen Raum zu Assoziationsketten und Variationen der Erfahrung führen können. Sie ist ein wertvoller Beitrag im Diskurs zur Kultur des öffentlichen Raums.
Die Jury war eingenommen von der Poesie, dem Augenzwinkern und der Intelligenz dieses Werks. «Ticket Pagoda» ist nicht nur ein Beitrag zu Kunst im öffentlichen Raum, die Arbeit ist ebenso ein Beitrag zum öffentlichen Raum an sich. Genau dafür wurde sie mit dem Prix de Charme ausgezeichnet – eine besondere Ehrung, die im Laufe des Jurierungsprozesses ins Leben gerufen wurde.

Florian Graf

— Bagni Popolari, Thermalwasser unter freiem Himmel – Baden AG

Die Bagni Popolari zeigen eindrucksvoll, wie eine Bürgerinitiative das Leben in einer Stadt beeinflussen kann.
Ausgehend vom Willen, das Wasser der bereits von den Römern genutzten und geschätzten Heisswasserquelle im Stadtraum zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger zugänglich zu machen, sind die Bagni Popolari entstanden. In enger Zusammenarbeit mit Architekt:innen, Handwerker:innen, Kurator:innen, Historiker:innen, Ingenieur:innen und den städtischen Behörden entstand nicht einfach ein «Produkt», sondern eine Methode: das Prototyping als dauerhaftes Entwurfsprinzip. Ergänzt wurde dieser Fachdiskurs durch die Einbindung zivilgesellschaftlicher Akteur:innen – von Badegästen bis hin zu Mitgestaltenden der Genossenschaft «Bad zum Raben». Dieses integrative Vorgehen hat nicht nur zu hoher fachlicher Qualität geführt, sondern auch zu einem breit abgestützten Konsens über den Umgang mit der Ressource Thermalwasser im öffentlichen Raum.

Die Bagni Popolari wurden daher ausgezeichnet als ein Prozess, der von der Initiative über die Guerillabäder, gemeinschaftlich organisierte Reinigungsaktionen, Quellinszenierungen und temporäre Installationen unter dem Titel«Thermalwasser unter freiem Himmel» bis hin zu den fest installierten, öffentlich zugänglichen Becken an der Limmat-Promenade reicht.

Die letztlich realisierte Installation der Bagni Popolari überzeugt ebenfalls in hohem Masse durch ihre poetische Umsetzung. Die «Heissen Brunnen» verbinden landschaftsarchitektonische Sensibilität mit einer klaren gestalterischen Sprache. Die formale Zurückhaltung und gleichzeitig präzise Detailarbeit ermöglichen eine Einbindung in das historische Stadtbild, ohne es zu überformen. Besonders beeindruckt hat die Jury die Fähigkeit des Projekts, eine Atmosphäre des Gemeinwohls zu schaffen.

Bagni Popolari ist es gelungen, Menschen aus unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Hintergründen zusammenzubringen. Die niederschwellige Zugänglichkeit und Offenheit machen die «Heissen Brunnen» zu inklusiven Begegnungsorten. Besonders gewürdigt wird, dass Nutzer:innen nicht nur eingeladen wurden, das Projekt zu konsumieren, sondern auch aktiv mitzugestalten – sei es als Vereinsmitglieder, als Besucher:innen künstlerischer Interventionen oder als Genossenschafter:innen des künftigen «Bad zum Raben». Die Jury erkennt die besondere Qualität dieser sozialen Einbindung an – sie stiftet Identifikation mit dem Ort und fördert seine nachhaltige Verankerung im Stadtleben.

Die Wiederaneignung des Thermalwassers als Gemeingut ist ein kultureller und politischer Akt. Bagni Popolari setzt ein starkes Zeichen gegen die Privatisierung natürlicher Ressourcen und plädiert für deren gemeinwohlorientierte Nutzung. Das Projekt wirkt weit über den Stadtraum hinaus – es eröffnet Perspektiven auf eine solidarische, sinnliche und gemeinschaftlich getragene Stadtkultur. Besonders hervorzuheben ist die historische Dimension: Indem es an die jahrhundertealte Badetradition im Bäderquartier anknüpft, schreibt das Projekt Geschichte fort und übersetzt sie in die Gegenwart. Der gesellschaftliche Mehrwert liegt nicht nur in der Wiederbelebung einer Tradition, sondern auch in der Schaffung neuer Formen des Zusammenlebens im urbanen Raum.

Die Jury würdigt die aussergewöhnliche Innovationskraft dieses Projekts. Mit seinem experimentellen Ansatz – dem «Prototyping» im öffentlichen Raum – hat Bagni Popolari neue Massstäbe im Umgang mit historisch bedeutender Infrastruktur sowie der Bedeutung und Gestaltung öffentlicher Räume gesetzt. Die Balance zwischen Improvisation und Präzision, zwischen Forschung und Gestaltung ist beispielhaft. Besonders bemerkenswert ist der eigenständige Umgang mit den Herausforderungen des Thermalwassers: Anstatt es technisch zu normieren, wird es in seiner Wildheit akzeptiert und gestalterisch produktiv gemacht. Diese Haltung, die sich gegen hygienisierende Standardisierung und für eine lebendige, mitunter widersprüchliche Nutzung ausspricht, verleiht dem Projekt eine seltene Originalität.

Die Jury war berührt von der Sinnlichkeit, der poetischen Kraft und dem gesellschaftlichen Engagement dieses Projekts. Die «Heissen Brunnen» prägen nicht nur den öffentlichen Raum und dessen Wahrnehmung, sondern stehen auch für ein Bürgerverständnis, das Öffentlichkeit im städtischen Raum als Verhandlungs- und Gestaltungsraum begreift.

Eine wohltuend stille Radikalität und Offenheit – ein bedeutender Beitrag zur Frage, was öffentlichen Raum ausmacht und wie er gestärkt werden kann.
Aus diesen Gründen verleiht die Jury diesem Projekt mit grosser Überzeugung den Werkpreis 2025.

Projekte um Thermalwasser im städtischen Raum des Bäderquartiers Baden/Ennetbaden
Heisse Brunnen mit ihrer iterativen, prototypischen Entwicklungsphase
Quellenpavillon für die Gemeinschaftsquelle «Limmatquelle»
Trinkbrunnen mit natürlicher Versinterung für das Bad zum Raben (gemeinnütziges genossenschaftliche Badprojekt)
Anstehende Sanierung eines Trinkbrunnens mit denkmalgeschützem Kurbrunnenmosaik

Initiative und Konzeption: Verein Bagni Popolari Baden

Projektteam Heisse Brunnen/Thermalwasserbauten: Daniela Dreizler, Rolf Meier, Christoph Lüber, Marc Angst
Pläne: Daniela Dreizler, Christoph Lüber
Fotos: Christoph Lüber, Nicolas Petit

— Bagni Popolari, Thermalwasser unter freiem Himmel – Baden AG

Siegerprojekt Publikumsvoting

Das Publikum hat entschieden!

Hinweis zur Übereinstimmung mit dem Publikumsvoting:
Die Wahl des Siegerprojekts durch die Fachjury erfolgte unabhängig vom Ergebnis des Publikumsvotings. Zum Zeitpunkt der Jurierung hatten die Mitglieder der Jury keinerlei Kenntnisse über den Zwischenstand oder mögliche Tendenzen im Publikumsvoting. Die Übereinstimmung beider Entscheidungen ist somit zufällig und unterstreicht die Qualität des ausgewählten Projekts.

Projekte um Thermalwasser im städtischen Raum des Bäderquartiers Baden/Ennetbaden
Heisse Brunnen mit ihrer iterativen, prototypischen Entwicklungsphase
Quellenpavillon für die Gemeinschaftsquelle «Limmatquelle»
Trinkbrunnen mit natürlicher Versinterung für das Bad zum Raben (gemeinnütziges genossenschaftliche Badprojekt)
Anstehende Sanierung eines Trinkbrunnens mit denkmalgeschützem Kurbrunnenmosaik

Initiative und Konzeption: Verein Bagni Popolari Baden

Projektteam Heisse Brunnen/Thermalwasserbauten: Daniela Dreizler, Rolf Meier, Christoph Lüber, Marc Angst
Pläne: Daniela Dreizler, Christoph Lüber
Fotos: Christoph Lüber, Nicolas Petit

001 — Aménagement des accès aux rives, plage de port-choiseul, Commune de Versoix – Versoix GE

Le projet de réaménagement des accès aux rives et de la Plage de Port-Choiseul à Versoix est une stratégie visant à améliorer la qualité de vie en réduisant la circulation motorisée et en favorisant les zones piétonnes. Inspiré par les plans historiques de Voltaire et du duc de Choiseul, ce réaménagement vise à récupérer et à rendre l’espace public utilisable pour la communauté. L’installation de plateformes provisoires et la reconfiguration des parkings stimulent les discussions sur l’utilisation future et l’équilibre entre conservation et utilisation moderne.

La stratégie de réaménagement favorise une utilisation écologique de l’espace, avec un accent particulier sur l’intégration de jardins linéaires qui collectent l’eau de pluie et soutiennent la biodiversité locale. Ces mesures visent à créer un espace public sûr et attrayant qui améliore le bien-être des citoyens tout en préservant les ressources naturelles. Ces jardins non seulement améliorent la qualité de séjour, mais contribuent également à l’amélioration du climat urbain en réduisant la chaleur en ville et en créant des corridors verts visuellement attrayants.

Nom et prénom des personnes soumettant :
Simon Schmidig, Béatrice Manzoni, Yves Vieuxloup

Nom du bureau :
MSV architecture paysage urbanisme sàrl

Localité, emplacement du projet :
chemin du Vieux-Port, chemin des Graviers, chemin Huber-Saladin, chemin Isaac-Machard et place Bordier à Versoix, GE.

002 — Aménagement des espaces publiques du quai de Cologny – partie lacustre – Genève GE

Pour répondre aux nouveaux besoins de baignade en eau claire exprimés par la population, les villes aménagent depuis plusieurs années des espaces dédiés à cette pratique, développant ainsi le concept de SWIM CITY. Traversées par de larges rivières ou en bordure de grands lacs, les villes suisses jouent dans ce contexte un rôle de pionnières. La qualité de l’eau est déterminante, mais ce phénomène s’appuie également sur une véritable culture du bain en eau libre fondée sur une attitude ouverte au « risque » et à la nature.

L’eau est souvent l’élément déterminant dans implantation d’une ville. A Genève, le Rhône et le lac Léman sont à l’origine de la fondation de la cité, aussi ces lieux ouverts en constituent-ils les plus grands espaces publics. Depuis 2008, dans un grand mouvement politique et citoyen, une reconfiguration complète de ces espaces est en cours. Le projet de requalification du quai de Cologny s’inscrit dans ce contexte dynamique.

Face au paysage vaste et magnifique, l’aménagement du quai est conçu de manière à minimiser son emprise sur le lac. Le projet développe tout au long des 2’300 mètres du quai des séquences alternant aires de loisirs et espaces de nature. D’emblée, nous est apparue la nécessité de répondre aux objectifs de manière simple et unitaire. L’aphorisme de Le Corbusier, » L’unité dans le détail, le tumulte magnifique dans l’ensemble « , nous sert de fil conducteur. Ainsi, le projet « sensible » s’appuie-t-il exclusivement sur la mise en oeuvre de deux matériaux : la pierre calcaire et le bois de chêne.

Les espaces composant la partie dédiée aux loisirs, d’une longueur totale de 850 mètres, sont constitués de gradins en dalles cyclopéennes et de deux plateformes de baignade circulaires détachées de la rive, les pieds dans l’eau. Ces constructions emblématiques, ponctuant le linéaire du quai, répondent à un enjeu esthétique qui met en musique leurs formes élémentaires, la simplicité des matériaux et la puissance émotionnelle du paysage.

ADAo / nd / 01.2025 – Image: Le Collectif

ADAo Architectes Sàrl
11, Clos-de-la-Fonderie
1227 Carouge – Schweiz

003 — Areal Horgen Oberdorf – Horgen ZH

Areal Horgen Oberdorf – Transformation vom Fabrikareal zur Wohn- und Gewerbenutzung Fussgängerpassarelle

Das Schweiter-Areal in Horgen wird neu genutzt und verbindet Wohn- und Gewerberäume mit einer Passarelle, die das traditionelle Industriegelände mit modernem Wohnbau verknüpft. Die Neubauten entlang der Industriegasse und der Neugasse integrieren sich in das historische Umfeld und bieten durch ihre Architektur eine zeitgemässe Interpretation der industriellen Vergangenheit. Ein Highlight sind die Loftwohnungen im bestehenden Fabrikgebäude, welche durch ihre doppelgeschossigen Räume und sichtbare Betonstrukturen den industriellen Charakter bewahren.

Im Bereich der Wohnungen sorgt eine innovative Erschliessung durch eine „rue intérieure“ für eine klare und abwechslungsreiche Aufteilung. Alle Wohnungen geniessen durch ihre Lage an einem Hang eine ausgezeichnete Aussicht auf den Zürichsee und die Glarner Alpen. Die im hohen Neubau durchgesteckten Wohnungen profitieren zudem von einer doppelten Ausrichtung, die sowohl die Südwestlage als auch die spektakuläre Seesicht optimal nutzt. Die eingebundene Passarelle fördert die Verbindung zwischen dem alten Industriecharakter und dem neuen Wohn- und Arbeitsquartier und stärkt die Identität des Areals.

Standort:
Horgen Oberdorf

Bauaufgabe:
Anbindung an Horgen, Arealentwicklung gemischtes Wohn- und Gewerbegebietes für generationenübergreifendes, sowie alters- und behindertengerechtes Wohnen in Neubau und denkmalgeschütztem Fabrikgebäude, Mietwohnungen

Raumprogramm:
Gemischte genutzte Überbauung mit denkmalgeschütztem Fabrikgebäude (86 Lofts), Neubau Seeseite (53 Whg) und Neubau Bergseite (92 Whg), Tiefgarage, Gewerberäume

Projektstand:
Studienauftrag 2019, 1. Preis Planung und Ausführung 2019-24

Bauherrschaft:
Realstone & SBB

Architektur:
HUGGENBERGERFRIES ARCHITEKTEN AG ETH SIA BSA

Fachplanung & Spezialisten
Freiraum: Uniola
Tragkonstruktion: Synaxis HLKS: RMB
Elektro: R+B
Lärm/Akustik: Kopitsis
Brandschutz: Bachofener
Schadstoffe: Arcadis
Nachhaltigkeit: Edelmann (WBW)
Visualisierungen: nightnurse (aussen), HBF (innen)
Nachhaltigkeit: Minergie, SNBS

004 — Arrangment of public space via Cademario – Bioggio TI

Il progetto di riqualificazione dello spazio pubblico lungo la « via Cademario » a Bioggio migliora il traffico pedonale e integra elementi del nucleo storico. L’intero tracciato di 185 m comprende aree come l’ingresso al comune con fontana e spazi verdi, il collegamento con la « Piazza degli orti », le fermate dei trasporti pubblici e termina all’entrata del municipio. I percorsi sono stati pavimentati con pietra naturale, sono state create nuove aree verdi e costruita una fontana con cascata.

Questo progetto di rivitalizzazione tiene conto della divisione storica del comune attraverso la strada di Cademario in un nucleo sud e un nucleo nord, con le strade del nucleo sud pavimentate con granito ticinese e quelle del nucleo nord con porfido trentino. Il restyling include il mantenimento delle strutture originali e migliora l’accessibilità e la connettività, ad esempio attraverso la riprogettazione della « Piazza degli orti » e la costruzione di una fermata dell’autobus coperta. Il design del progetto prevede l’uso di diversi tipi di pietre disposte in file alternate, creando così un’uniformità che arricchisce il tessuto urbano.

Committente:
Comune di Bioggio

Architetto:
Enrico Sassi

Data:
2021 – 2024

Fotografo:
Marcelo Villada Ortiz
Alain Intraina

005 — Assainissement et réaménagement de la cour du Cycle d’Orientation et du Collège du Sud à Bulle – Bulle FR

Le projet de rénovation de la cour de l’école du Cycle d’Orientation de la Gruyère, dirigé par RBCH Architectes, illustre parfaitement l’approche novatrice et durable du bureau. Le défi était de transformer un espace largement asphalté et fonctionnel en un lieu dynamique et accueillant pour les élèves et les enseignants. Le plan incluait la réinterprétation de l’espace en tenant compte de son importance historique et de ses potentiels écologiques. L’installation artistique existante a été retirée en concertation avec l’artiste Nicolas Rieben, afin de mieux exploiter et réaménager l’espace.

Les architectes ont sélectionné des matériaux et des plantations non seulement esthétiquement agréables mais aussi écologiques et faciles à entretenir. Des dalles de béton récupérées de la démolition ont été réutilisées pour renforcer l’aspect durable. L’ajout d’espaces verts plantés de végétation locale et d’arbres améliore la qualité de l’air et offre des zones d’ombre naturelles qui rendent le séjour en plein air plus agréable. Des sièges et des aires de jeux ont également été intégrés, encourageant à la fois la détente et l’utilisation active de l’espace.

Bâtiment :
Objet Cour du Cycle d’Orientation et du Collège du Sud de Bulle

Maître d’ouvrage :
Association des communes de la Gruyère pour l’école du cycle d’orientation et État de Fribourg, direction du développement territorial, des infrastructures, de la mobilité et de l’environnement (DIME), Service des bâtiments (Sbat)

Adresse :
Rue de la Léchère 40, 1630 Bulle

Travaux :
Assainissement et réaménagement de la cour du Cycle d’Orientation et du Collège du Sud

Calendrier :
Etude 2010 – 2018
Réalisation 2018 – 2020

Mandataires principaux :
Architecte / mandataire général : RBCH architectes SA, Bulle
Architecte paysagiste : MG Associés Sàrl, Vuissens
Artiste : Grégory Chapuisat
Ingénieur Civil : Gex&Dorthe Sàrl, Bulle
Ingénieur Electricité : Pro Inel SA, Givisiez
Éclairagiste : Lumière Electrique, Lausanne

Foto: Un lieu de vie et d’échanges © Antoine Vullioud

006 — Ausstellung «Der Wert der Demokratie», Musée Grütli – Rütli UR

Im Jahr 2023 feierte die Schweiz das 175-jährige Bestehen ihrer Bundesverfassung und somit auch 175 Jahre gelebte Demokratie. Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG) nutzt dieses Jubiläum, um mit der Ausstellung «Der Wert der Demokratie» die Wichtigkeit politischer Partizipation und direkter Demokratie zu betonen. Hauptbestandteil der Ausstellung ist ein Video-Projekt, in dem Migrant:innen ihre Erfahrungen aus Ländern ohne demokratische Strukturen teilen, ergänzt durch verschiedene interaktive Stationen zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Demokratie.

Das Hauptziel der Ausstellung ist es, die Besucher:innen über die Bedeutung der Meinungs- und Wahlfreiheit aufzuklären, welche als demokratische Privilegien nicht als selbstverständlich betrachtet werden sollten. Die SGG möchte durch die szenografische Gestaltung der Ausstellung – trotz der Herausforderungen eines kleinen und unbeaufsichtigten Museumraums – ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Erlebnis bieten, das auch zum emotionalen Austausch und zur politischen Partizipation anregt.

Die Zielgruppe der Ausstellung ist breit gefächert und umfasst Besucher:innen der Rütliwiese, welche von Familien über Schulklassen bis zu Wandergruppen und Individualtourist:innen reicht. Der Altersbereich der Besucher:innen erstreckt sich auf alle Altersgruppen. Die Ausstellung integriert unterhaltsame, interaktive und emotionale Elemente, um die Attraktivität des Museumsbesuchs zu steigern und die Bedeutung der Demokratie für alle Altersgruppen erlebbar zu machen.

Auftraggeber:
Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG)

Inhalte/Produktion:
Ammann, Brunner & Krobath AG

Szenografie/Design:
Büro4 AG

Museum:
Musée Grütli, Rütli (UR)

Austellungsdauer:
2. Mai 2024 bis Oktober 2025

Zeitplan
12.5.2024, Eröffnung der Ausstellung (geplant)
30.11.2025, spätester Abbau der Ausstellung

007 — Bagni Popolari, Thermalwasser unter freiem Himmel – Baden AG

Im Bäderquartier, wo Thermalquellen seit Jahrtausenden sprudeln, war der Zugang zu Thermalwasser lange selbstverständlich und kostenlos. Nachdem historische Freibäder im 19. Jahrhundert geschlossen wurden und das moderne Thermalbad 2012 abgerissen wurde, verschwand die Badekultur aus der öffentlichen Wahrnehmung. Der Verein Bagni Popolari hat 2017 mit temporären Thermalwasserbecken reagiert, die als soziale Treffpunkte dienen und die Wertschätzung für das naturreine Wasser wiederbeleben. Mit zwei dauerhaften «Heissen Brunnen» und weiteren Projekten, wie der Aufwertung des Thermaltrinkbrunnens, wurde das Ziel, Thermalwasser für alle erlebbar zu machen, teilweise erreicht.

Die Wiederbelebung der Thermalwassernutzung begann mit nächtlichen Guerillabädern und führte zu öffentlichen Badeinstallationen, die seit 2015 die gemeinschaftliche Nutzung ermöglichen. Dies bestärkte die integrative Wirkung des Badens. Durch fortlaufendes Prototyping mit temporären Holzbrunnen wurden Materialien und Techniken getestet. Begleitet von kulturellen Veranstaltungen und in Zusammenarbeit mit Fachleuten, entstanden innovative Thermalwasserelemente, die die Sinne anregen und Wissen sowie Traditionen verknüpfen.

Der Verein Bagni Popolari, gegründet 2017, setzt sich aus einer vielfältigen Gruppe von Enthusiast:innen zusammen, die sich der Erforschung und Förderung der Badetradition widmen. Ihre Arbeit basiert auf Studien, temporären Installationen und der Beteiligung der Öffentlichkeit, um eine zeitgemässe Badekultur zu entwickeln. Das chemisch aktive Thermalwasser stellt dabei eine Herausforderung dar, die die Vereinsmitglieder durch einfache, gemeinschaftlich verantwortete Badepraktiken und den Erhalt traditionellen Wissens meistern wollen.

Projekte um Thermalwasser im städtischen Raum des Bäderquartiers Baden/Ennetbaden
Heisse Brunnen mit ihrer iterativen, prototypischen Entwicklungsphase
Quellenpavillon für die Gemeinschaftsquelle «Limmatquelle»
Trinkbrunnen mit natürlicher Versinterung für das Bad zum Raben (gemeinnütziges genossenschaftliche Badprojekt)
Anstehende Sanierung eines Trinkbrunnens mit denkmalgeschützem Kurbrunnenmosaik

Initiative und Konzeption: Verein Bagni Popolari Baden

Projektteam Heisse Brunnen/Thermalwasserbauten: Daniela Dreizler, Rolf Meier, Christoph Lüber, Marc Angst
Pläne: Daniela Dreizler, Christoph Lüber
Fotos: Christoph Lüber, Nicolas Petit

008 — Bank im öffentlichen Raum aus Stampflehm – Stettlen BE

Das Produkt, eine Bank aus Stampflehm, kombiniert traditionelle Handwerkstechniken mit moderner Gestaltung und CAD-basierter Ergonomie. Der Stampflehm, eine Mischung aus Ton, Kies und Schluff, wird durch eine wiederverwendbare Holzschalung in Form gebracht. Dieser ökologische Baustoff ist nicht nur umweltfreundlich und vollständig recycelbar, sondern bietet auch eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Materialien wie Beton.

Die Verwendung lokaler Rohstoffe minimiert den ökologischen Fussabdruck, während die ergonomische Form und die Holzverstärkungen für eine langlebige und bequeme Sitzgelegenheit sorgen. Dieses Möbelstück ist ideal für überdachte öffentliche Räume und dient als funktionales und ästhetisches Element zur Förderung der Wiederentdeckung von Stampflehm. Entworfen und hergestellt von einem Keramiker EFZ, repräsentiert es eine innovative Verbindung von Nachhaltigkeit und handwerklicher Präzision. Dieses Produkt wurde im Rahmen der Ausbildung als Keramiker EFZ hergestellt.

Jan Valentin Wyss

Fachklasse Keramikdesign Bern

009 — Barfoot Spa Viererfeld/Mittelfeld – Bern BE

Für den Kunst am Bau Wettbewerb Viererfeld/Mittelfeld in Bern wurde eine Konzeptidee vorgeschlagen: eine multifunktionale Insel auf dem SAFFA-Platz, die als Treffpunkt, Erholungsort und Spielraum fungieren soll. Die Idee basiert auf der Serie «Recreation Areas» des Künstlerinnenkollektivs U5, wobei das vorgeschlagene Modell massstabsgetreu 1:1 nach den Miniaturmodellen im Massstab 1:100 gefertigt ist. Diese künstlerischen Modelle, die aus alltäglichen Gegenständen wie Steinen oder Flaschendeckeln geschaffen werden, sind in vier Kategorien eingeteilt – Routine, Obsession, Vergnügen, Arbeit – und repräsentieren jeweils eines der vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft.

Die speziell für den SAFFA-Platz entworfene «Recreation Area» namens «Barfoot Spa» verwendet lokale Materialien wie Steine und Stauden aus benachbarten Schrebergärten sowie einen Laternenmast vom nahen Fussballplatz. Die Insel bietet vielfältige Aufenthaltsqualitäten, darunter einen Steinpfad für Fussreflexzonenmassagen und ein Planschbecken, das sowohl zum Spielen einlädt als auch in den Sommermonaten zur Abkühlung dient. Sie ist barrierefrei gestaltet und fungiert zusätzlich als Retentionsfläche für Regenwasser, was sie je nach Wetterlage von Wasser umgeben lässt oder austrocknen lässt. Diese dynamische Integration in das städtische Wassermanagement macht den «Barfoot Spa» zu einem integralen und lebendigen Bestandteil des Quartiers.

U5 Collective
Flüelastrasse 6
8048 Zürich
Kontakt: Berit Seidel
Stefanie Rubner

ALIAS Architects
Augustinergasse 30
8001 Zürich
Kontakt: Lorenza Donati

010 — Bassano del Grappa – Vicenza, IT

Il periodo del COVID ci ha insegnato l’importanza di stare insieme e i luoghi in cui stiamo meglio scientificamente. In Italia, ci sono 45.779 scuole statali che ospitano una comunità di 8.329.923 persone. La progettazione degli spazi esterni di queste scuole si è rivelata una risorsa sociale ed ecologica importante per la crescita e il cambiamento urbano. Il progetto « Il giardino degli studi » si basa su tre azioni: la pedonalizzazione delle aree esterne, l’aumento della permeabilità del suolo con aree verdi e il riutilizzo creativo degli elementi prefabbricati per risparmiare risorse ed energia. Queste misure promuovono il relax, la crescita personale e collettiva e le attività didattiche all’aperto.

L’approccio innovativo di questo progetto nella trasformazione degli spazi urbani scolastici per le persone piuttosto che per le auto, include la rimozione delle superfici asfaltate a favore di spazi verdi, calcestruzzo drenante e arredo urbano. Questo ha aumentato la permeabilità del suolo e ridotto l’effetto isola di calore urbana. Nel corso di due anni, circa 4.400 metri quadrati di conglomerato bituminoso sono stati riciclati e nuove aree verdi sono state create, migliorando significativamente la qualità della vita e gli standard educativi nell’area.

Lo studio di architettura LC2A, con oltre 35 anni di esperienza in restauro, design interno e rigenerazione urbana, mira alla rigenerazione sociale ed ecologica. LC2A valorizza la creazione di « spazi di attesa » e l’uso intelligente degli spazi come strumento per una costruzione sostenibile, che rappresenta il cuore del loro approccio progettuale. Ciò include l’adattamento a futuri sviluppi e le esigenze degli utenti.

Chi presenta la domanda:
Lorenzo Abate, architetto, studio L2CA

Città e luogo del progetto:
Bassano del Grappa, Vicenza, Italia

011 — Grossflächige Begegnungszone Hochfeld – Bern BE

Das Projekt „Grossflächige Begegnungszone Hochfeld“ umfasst ein Konzept zur schrittweisen Verkehrsberuhigung der Wohnquartiere im Hochfeld.
Der breite Massnahmenkatalog stützt sich nicht nur auf bauliche Massnahmen, sondern umfasst auch kurzfristige oder temporäre Interventionen. Die daraus entstandenen Bausteine umfassen die Eingänge in die Begegnungszone, die Knotenpunkte als sichere Querungs- und Treffpunkte, die Behandlung und Aufwertung der Strassen als öffentlicher Freiraum sowie ortsspezifische und temporäre Massnahmen.

Letztere konnten teilweise schon sehr bald umgesetzt werden. Die Sperrung eines von Zufussgehenden besonders frequentierten Abschnitts der Mittelstrasse (zwischen Zähringerstrasse und Gesellschaftsstrasse) in den Sommermonaten jeweils Donnerstag und Freitag abends zwischen 17:00 und 23:00 war eine der kurzfristig umsetzbaren Massnahmen.

Inzwischen wurde aufgrund des grossen Erfolges der Massnahme jedes Jahr die temporäre Sperrung wiederholt und ist heute etabliert im Quartier.

Standort: Hochfeld, 3012 Bern

Bauherrschaft: Einwohnergemeinde der Stadt Bern, Direktion für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, Verkehrsplanung

Landschaftsarchitektur: Hänggi Basler Landschaftsarchitektur GmbH

Fachplanung & Spezialisten,Verkehrsplanung: Emch Berger AG (heute Viatron AG)

Begleitgruppe: Quartierkommission, Schulamt, Elternrat, Police Bern, BeHi-Gleichstellung

012 — Biennale Svizzera del territorio Parco e Villa Saroli – Lugano TI

La Biennale Svizzera del Territorio, organizzata dall’Istituto Internazionale di Architettura presso Villa Saroli, è un evento di rilevanza sia regionale che internazionale. Si tratta di un appuntamento biennale di due giorni che invita esperti di progettazione territoriale e il grande pubblico. L’evento mira a posizionare l’istituto sulla mappa internazionale della produzione creativa giovanile e alterna conferenze, tavole rotonde, dibattiti ed esposizioni, arricchite da momenti performativi e conviviali nel parco di Villa Saroli.

L’obiettivo della Biennale è stimolare la discussione sui cambiamenti sociali, economici e spaziali nella società contemporanea. Ogni edizione si concentra su un tema specifico, che definisce un programma variegato includendo laboratori pratici, passeggiate urbane e attività per bambini per favorire uno scambio informale tra cittadini e specialisti. Le ultime due edizioni hanno incoraggiato la partecipazione di studenti e professionisti da tutto il mondo attraverso bandi pubblici come il « Call for pecha kucha » e il « Call for Action », che hanno permesso la realizzazione di installazioni temporanee e performance itineranti nel parco.

Le passeggiate urbane, un altro punto forte della Biennale, sono utilizzate come metodo per generare conoscenza e idee attraverso l’esperienza diretta dello stato urbano. I partecipanti, provenienti da diverse discipline e livelli di pianificazione, possono riflettere insieme e sperimentare la vita urbana da prospettive diverse, promuovendo nuovi approcci al pensiero e all’azione nella pianificazione urbana. Queste passeggiate favoriscono uno scambio dinamico e contribuiscono alla creazione di una nuova cultura di feedback nella pianificazione territoriale.

Alessandro Tomarchio: Videomaker
Alessio De Gottardi: Architetto e Pianificatore, collaboratore scientifico, coordinatore della Biennale svizzera del territorio e della Summer School Ticino
Belma Dizdarevic: Amministrazione
Giulia Speri: Social Media Manager
Luca Crosta: Coordinatore attività, comunicazione e ricerca fondi
Ludovica Molo: Architetta e Direttrice Istituto Internazionale di Architettura
Manuel Carloni: Grafico
Marta Buoro: Architetta Paesaggista, collaboratrice scientifica, coordinatrice del progetto “Mediazione Giovani”
Teresa Caruso: Responsabile LAB, Laboratori di cultura urbana

013 — Billboard, Feministisch-künstlerische Infrastruktur für Veränderung – Zürich ZH

Das Billboard-Projekt wird für ein Jahr auf der Brache Zollstrasse nahe des Zürcher Hauptbahnhofs etabliert und dient als Plattform für die Förderung einer inklusiven, feministischen Zukunft. Es umfasst ein Gerüst für wechselnde Textbeiträge, die monatlich erneuert werden, und repräsentiert diverse feministische Perspektiven durch grosse, beleuchtete Lettern. Diese Beiträge thematisieren verschiedene Aspekte wie Geld, Macht, und Körper aus weiblicher Sicht. Mit seiner zentralen Lage erreicht das Billboard täglich bis zu eine halbe Million Pendler:innen, wodurch die Botschaften weit verbreitet werden.

Im Herbst 2024 wurde ein schweizweiter Open Call gestartet, um Texte in allen Sprachen zu sammeln, die auf dem Billboard gezeigt werden. Eine namhafte weibliche Jury wählte die überzeugendsten für die Präsentation aus. Begleitet wird das Projekt von einem Rahmenprogramm und öffentlichen Veranstaltungen am Wilden Platz, die die Themen des Billboards aufgreifen und diskutieren. Dieses Engagement im öffentlichen und digitalen Raum schafft eine doppelte Bühne für feministische Diskurse und die aktive Teilnahme der Gemeinschaft.