SWB-Ortsgruppe Ostschweiz: Carte Blanche zum Jahresthema 2017 fremd-inconnu: Cembalo-Werkstattbesuch

18.09.2017 17:30 –

Wiedergeburt eines Cembalos

Werkstattbesuch bei Markus Krebs

Zusammen mit Projektleiter und Musiker Johannes Keller (Sohn von SWB-Mitglied Werner Keller) stellt Instrumen- tenbauer Markus Krebs ein 31-stufiges Cembalo vor. Wir erhalten – ganz im Sinne von «fremd/inconnu» – Einblick in den Entstehungsprozess und die musikalischen Möglichkeiten dieses Instrumentes.
Was hat es mit diesem Instrument auf sich? Im 16. Jahrhundert war das gängige musikalische Tonsystem nicht auf 12 Stufen pro Oktave begrenzt. Im Instrumentenbau führte dies u.a. zu so exotischen Lösungen wie Klaviaturen mit bis zu 36 Tasten pro Oktave. Ab dem 18. Jahrhundert kam es zu einer globalen Standardisierung auf 12 Tasten pro Oktave und die erweiterten Klaviaturen wurden nur noch gelegentlich erwähnt: als verschrobene, gescheiterte Experimente, als musikgeschichtliche Sackgasse.

Im Rahmen des Forschungsprojekts «Studio31» der Hochschule für Musik Basel in Zusammenarbeit mit der Schola Cantorum Basiliensis rekonstruierten die Instrumentenbauer Markus Krebs und Bernhard Fleig zusammen mit einem Forschungsteam bestehend aus Musiker Johannes Keller, Musikerwissenschaftler Martin Kirnbauer und Komponist/Musiktheoretiker Caspar Johannes Walter das Clavemusicum Omnitonum (Cembalo mit 31 Tasten pro Oktave) und das Arciorgano (Orgel mit 36 Tasten pro Oktave). Sie griffen dabei ausschliesslich auf Techniken und Materialien des 16. und 17. Jahrhunderts zurück. Das technische Umsetzen verlangte zahlreiche unkonventionelle Lösungen und strapazierte sowohl Material wie Fertigungsprozess bis an die Grenze des Machbaren.
Was ist der Gewinn dieser Rekonstruktionen? Unzählige historische Kompositionen können erstmals wieder adäquat aufgeführt werden und haben eine buchstäblich «unerhörte» Wirkung auf die heutigen Zuhörerinnen und Zuhörer. Gleichzeitig lösen die Instrumente mit ihren Klein- und Kleinstintervallen grundsätzliche Probleme der musikalischen Intonation, die in der heutigen Musizierpraxis durch die Reduktion auf 12 Stufen pro Oktave unausweichlich geworden sind. Und für die zeitgenössische Musik eröffnen die Instrumente völlig neue Perspektiven.
www.krebs-cembalobau.ch / www.projektstudio31.com
Den Anlass runden wir bei gemütlichem Zusammensitzen ab.

Anmeldung

bis am 6. September 2017 unter swb-ostschweiz@werkbund.ch

Fahrplan öV

St.Gallen ab 15.45; Winterthur an 16.26 Winterthur ab 16.42; Schaffhausen an 17.13 Schaffhausen ab 17.20 NFB 4 Richtung Gruben Haltestelle Feldstrasse an 17.24

Ort: Schaffhausen

Adresse: Alpenstrasse 11

Veranstalter: SWB-Ortsgruppe Ostschweiz

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